Wandelanleihen haben sich über längere Zeiträume tendenziell besser entwickelt als Aktien, aber gerade zu einem späten Zeitpunkt des Marktzyklus spricht viel dafür in Wandelanleihen zu investieren.

Während Wandelanleihen 62 Prozent der Aktienmarktverluste in der Finanzkrise mitgemacht haben, partizipierten sie in den folgenden fünf Jahren an 80 Prozent der Aktienrenditen. Ein ähnliches Muster war während des Marktabschwungs 2000 bis 2002 zu beobachten, als Wandelanleihen an 52 Prozent des Aktienmarktrückgangs teilhatten, dann aber an 65 Prozent der Erholung.
Für Investoren, die befürchten, dass für Aktien eine Spätzyklusphase anbricht, bedeutet dies, dass ein Portfolio aus Wandelanleihen mit mittlerem Delta („balanced“) die Chance bieten kann, im Aktienmarkt engagiert zu bleiben und gleichzeitig das Risiko durch einen Marktrücksetzer zu reduzieren.
Diese Asymmetrie des Ertragsprofils von Wandelanleihen erklärt sich aus der Tatsache, dass Wandelanleihen durch eine eingebettete Call-Option zwar Aktienexposure in steigenden Märkten aufweisen, sie aber auch anleiheähnliche Eigenschaften haben. Die Kurse haben in fallenden Märkten also Potenzial auf Outperformance gegenüber der Wertentwicklung der zugrundeliegenden Aktien. Zusätzlich spielt das Zinsänderungsrisiko für die Erträge keine so große Rolle, da die meisten Wandelanleihen eine vergleichsweise niedrige Duration aufweisen.
