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Global High Yield: sinkende Renditen?

Seit 2017 zählen globale Hochzinsanleihen zu den stärkeren Anlagenklassen. Aber die Spreads sind niedrig. Wo können Investoren also noch Wert schöpfen?

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Die Nachfrage nach High-Yield-Anleihen ist weiterhin hoch, da ertragshungrige Investoren den Markt nach wettbewerbsfähigen Renditen durchkämmen. Das hat auf dem Markt für festverzinsliche Anlagen zwar für einige höchst attraktive Erträge gesorgt, allerdings fragt man sich nach der Nachhaltigkeit dieser Erholung, vor allem da Zentralbanken die geldpolitische Unterstützung zurückschrauben. 

Kevin Mathews, Global Head der High Yield-Sparte bei Aviva Investors, beurteilt die Marktaussichten und erläutert seine strategische Antwort auf die wechselnde Geldpolitik.

Sollten sich Investoren über Bewertungen Sorgen machen, nachdem Renditen und Spreads fast die niedrigsten Stände seit der weltweiten Finanzkrise erreicht haben?

Für globale High-Yield-Anleihen verlief das Jahr bisher gut, bei einer Gesamtrendite des US-Dollars von 6,2 %1, also weitaus besser als viele Investoren angenommen hatten. Unseren Erwartungen nach ist es unwahrscheinlich, dass sich Spread-Einengung und Gesamtrendite das restliche Jahr in dieser Form fortsetzen.

Bei den aktuellen Renditen ist es zwar schwer, Prognosen zu machen, wir denken aber, dass eine Gesamtrendite von ein bis drei Prozent in den nächsten zwölf Monaten möglich ist. In den kommenden paar Monaten könnten Korrekturen anstehen. Das würde allerdings eine Kaufgelegenheit darstellen, denn was Gewinne und makroökonomische Gesichtspunkte betrifft, gefallen uns die Aussichten.

Außerdem, und das ist mindestens ebenso wichtig, denken wir nicht, dass die US- und Europäische Zentralbank die Zinssätze extrem anheben werden. Längerfristig werden die Sätze weiter steigen. Wir denken jedoch, dass Investoren einige Zeit warten müssen, bevor die Zinssätze einen Stand erreichen, der den Preisen von Anleihen erheblich schaden könnte. Dafür sind wir momentan nicht aufgestellt. Für uns folgt aus der üppigen Bewertung hauptsächlich die Notwendigkeit, noch kritischer zu sein.

Wie bedrohlich ist die Tapering-Politik der Zentralbank?

Bis dato gibt es kaum Anzeichen für ein so genanntes „Taper-Tantrum“. Der Markt ist bei den Kommentaren von EZB und FED zur Reduktion ihrer expansiven Geldpolitik kaum zusammen gezuckt. Unsere eigenen Zinssatzexperten denken, dass die FED ihre Bilanz vor Mitte des nächsten „Jahres“ nicht verkleinern wird, und dann auch nur allmählich. Ferner sollte man bedenken, dass die FED eher Anleihen von Regierung und Bundesbehörde besitzt als Kredite. Eine Verkleinerung der Bilanz wird daher wahrscheinlich keine direkte Auswirkung haben, außer was die Zinssätze betrifft. Wenn überhaupt, dann tendiert die Zinssatzentwicklung nach der starken Stützung von Renditen Ende Juni wieder nach unten.

In Europa sieht es etwas anders aus, weil die EZB im Zuge ihrer quantitativen Lockerung Kreditprodukte kauft und die Zinssätze viel niedriger sind. Sollte die EZB beginnen, Anlagen zu verkaufen, wird sich das stärker auf den Kreditmarkt auswirken, allerdings nicht so sehr im Hochzinsbereich, da sich die Käufe auf den Investment-Grade-Markt konzentriert haben. Auch vom Tapering ist die EZB noch weiter entfernt, da sie erst einmal Zinssätze anheben muss.

Bevor die EZB damit beginnt, und wir sind Monate davon entfernt, wird es unserer Meinung nach kein Tapering in Europa geben. Wir vermuten, dass es nicht vor Ende 2018 oder Anfang 2019 dazu kommen wird. Und wenn es soweit ist, werden die Auswirkungen unserer Ansicht nach verhalten sein.

Sehen Sie bessere Chancen in den USA oder Europa?

Wir sehen das ziemlich neutral, bevorzugen leicht die USA. Das britische Pfund ist im Vergleich zum Euro leicht übergewichtet, aber das hängt eher mit den Auswahlkriterien für Kredite zusammen. Wir berücksichtigen sowohl absolute Zahlen als auch absichernde Gesichtspunkte. In Sachen absoluter Zahlen sind das britische Pfund und der US-Dollar weitaus attraktiver. Die Renditen sind in Europa deutlich geringer, die Spreads dagegen ziemlich vergleichbar.

Wenn man den relativ hohen Anteil Energieunternehmen in der Anlagenklasse bedenkt, bedroht dann ein fortgesetzter, potenziell schwacher Ölpreis die High-Yield-Sparte?

Wir haben den Energieanteil dieses Jahr erhöht, allerdings mit recht konservativen Unterbranchen wie Raffinierung, Pipelines und Sondierung. Die Kredite an Ölfeld-Dienstleister sind bei uns untergewichtet, da diese Sparte von sinkenden Ölpreisen wohl am stärksten in Mitleidenschaft gezogen wird und das in Anbetracht des steigenden Einflusses von Schiefer-Erzeugern natürlich ein Risiko darstellt.

Wenn wir Energie Mittel zuweisen, dann suchen wir Kredite, die nicht einbrechen, wenn die Ölpreise auf 37 bis 39 Dollar abfallen. Wenn sich der Ölmarkt entspannt, sollten wir kaum oder gar nicht unter belasteten Krediten leiden. Würden wir von steigenden Ölpreisen ausgehen, hätten wir uns aggressiver aufgestellt. Sollte der Ölpreis anziehen, profitieren wir auch davon, aber nicht so stark wie der breite Markt.

Wo hängen aktuell die süßen Früchte auf dem Markt?

Was die Kreditqualität betrifft, bevorzugen wir Anleihen mit B-Rating, denn BBs reagieren empfindlicher auf steigende Zinssätze und schneiden eher unterdurchschnittlich ab, wenn Zentralbanken die Zinssätze erhöhen. Und obwohl wir der Untergewichtung des CCC-Sektors neutral gegenüberstehen, warten hier die eigenwilligsten Chancen.

Bei den Branchen bevorzugen wir Gesundheitswesen, Metalle und Bergbau, Technologie und Freizeit. Festnetz, Automobil, Banken und Ölfeld-Dienstleister sind untergewichtet.

Die Positionierung basiert mehr auf den Auswahlkriterien für Kredite als auf bindenden Gewichtungen. In der Metall- und Bergbaubranche raten wir am stärksten zu Edelmetallen; Investitionen in Billighersteller, die schwächeren Preisen standhalten können.

Für das seit Jahren übergewichtete Gesundheitswesen sehen wir keine negativen Auswirkungen voraus, durch irgendeine drohende Aufhebung des US-Bundesgesetzes PPACA. Wir denken, dass es für die Trump-Regierung schwierig sein wird, das Gesetz zu ändern oder zu ersetzen. Die Gesundheitsunternehmen haben von der Einführung des Gesetzes profitiert, denn es brachte mehr Menschen in den Versicherungsschutz.

Wie würden Sie aktuell Kapital auf dem High-Yield-Markt zuweisen?

Ein Zug wäre, die Marktkorrektur abzuwarten, die wohl in den kommenden Monaten ansteht, bevor man investiert. Eine alternative Strategie wäre, Anlagen tröpfenweise auf den Markt zu bringen, unter Ausnutzung des Pfund-Durchschnittskosteneffekts, bevor man eine größere Zuweisung unternimmt, wenn ein Ausverkauf stattfindet. Angesichts des recht gesunden Fundaments und technischen Faktoren, die dem Markt die nächsten 12 Monate zugrunde liegen, halten wir jeglichen Ausverkauf für unwahrscheinlich.   

Quelle: Barclays Live, Barclays Global High Yield xCMBS & EMG Index, am 31.07.2017

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