Sunil Krishnan untersucht, ob höher verzinsliche Anlagen weiterhin gute Diversifikationsmöglichkeiten für Multi-Asset-Portfolios im derzeitigen Umfeld bieten.
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Höher verzinsliche Anleihen haben im letzten Jahr eine sehr gute Performance für Portfolios erzielt. Über weite Phasen des Jahres waren sie sogar attraktiver als Aktien. Das liegt daran, dass sie hohe Renditen bieten und auch bei einer sich weniger schnell entwickelnden Weltwirtschaft Überrenditen und engere Spreads erzielen können.
Im Jahr 2019 erbrachten globale Hochzinsanleihen eine Rendite von fast 13,51 Prozent. Staatsanleihen der Schwellenländer in Hartwährung erzielten fast 14,52 Prozent. Diese Anlageklassen sind in einem Multi-Asset-Kontext gesehen auch aufgrund der möglichen Portfoliodiversifizierung attraktiv. Sie bieten eine andere Risiko- und Ertragsquelle als Aktien und Staatsanleihen der entwickelten Länder.
Doch können Schwellenländer- und Hochzinsanleihen auch heute noch überzeugen?
Einerseits ist es aufgrund der rückläufigen Renditen des letzten Jahres weniger wahrscheinlich, dass sich die signifikanten Kapitalerträge bis ins nächste Jahr hinein fortsetzen werden; andererseits sieht das derzeitige Ertragsniveau auch in einem Umfeld, in dem die Kreditausfälle nicht wesentlich steigen, immer noch attraktiv aus.
Figure 1: Global high yield and emerging-market debt yields

Darüber hinaus hat sich der Diversifizierungsumfang des Angebots an sich gegenüber traditionellen Vermögenswerten gewandelt. Die kontinuierlich zunehmende Korrelation zwischen Renditen globaler Hochzinsanleihen und globalen Aktien ist ein Faktor, der jetzt unsere Zusammenstellung von Multi-Asset-Portfolios beeinflusst. Im Gegensatz dazu hat sich die Relation zwischen Anleihen aus den Schwellenländern und solchen aus Industrieländern weiter differenziert.
Figure 2: Global high yield and emerging-market debt yields correlations

Wir gehen nicht davon aus, dass die Renditen der Schwellenländeranleihen deutlich über ihrem Kupon ausfallen werden. Damit die Anlageklasse weitere signifikante Kapitalerträge erzielen kann, wäre wahrscheinlich eine spürbare Abwertung des US-Dollars erforderlich, was nicht unser zentrales Ziel ist, da die US-Notenbank eine Pause ihrer geldpolitischen Lockerung anstrebt. Dennoch könnten jegliche Änderungen einen zusätzlichen Renditetreiber darstellen, insbesondere bei Staatsanleihen der Schwellenländer in Lokalwährung.
Insgesamt gesehen verdienen sowohl Schwellenländeranleihen als auch Hochzinsanleihen über den Marktzyklus hinweg als Wachstums- und Diversifizierungsquelle eindeutig eine strategische Rolle in den Portfolios. Zum jetzigen Zeitpunkt scheinen jedoch Schwellenländeranleihen eine insgesamt stärkere Portfoliodiversifizierung zu bieten.