In der neusten Ausgabe unserer visuellen Reihe zu aktuellen Datenthemen schauen wir uns den jüngsten IPCC-Bericht, den Rückgang der US-Realrenditen und menschliche Gewohnheiten beim Live-TV im Vergleich zu Streaming an.
Eilmeldung: Der Klimawandel wird von Menschen verursacht
Anfang August veröffentlichte das Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) seinen neuesten Bericht1 über den aktuellen Zustand des Klimas. Auch wenn der Bericht nichts grundsätzlich Neues enthielt, wurde vor allem deutlich, dass die wissenschaftliche Gemeinschaft nun einen anderen Ton anschlägt. So wurde im Bericht die Rolle des Menschen bei der Erwärmung des Planeten wesentlich entschlossener bestätigt, als in früheren Versionen.
Abbildung 1 zeigt die Veränderung der Temperatur der Erdoberfläche seit 1850. Der Beitrag der Menschheit ist unübersehbar. Von 1850 bis 1900 waren die Treibhausgasemissionen durch menschliche Aktivitäten für eine Erwärmung von etwa 1,1 Grad Celsius verantwortlich. Es wird immer wahrscheinlicher, dass wir die globale Erwärmung bis 2050 nicht auf zwei Grad Celsius werden begrenzen können, wenn nicht umgehend Maßnahmen ergriffen werden.
Abbildung 1: Veränderung der Temperatur der Erdoberfläche seit 1850 (Grad Celsius)2

Quelle: IPCC, 2021
Haben die Realrenditen in den USA ein Rekordtief erreicht?
Am 26. Juli fielen die Realrenditen zehnjähriger Staatsanleihen aufgrund der wachsenden Sorge um die Konjunkturerholung auf -1,127 Prozent, was vor allem auf die schnelle Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus zurückzuführen war. Aus Abbildung 2, die den Trend seit 1997 zeigt, geht ein deutlicher Einbruch während der Finanzkrise hervor. In diesem Jahr jedoch war der Rückgang zweifellos noch schärfer.
Die Realrendite gibt an, welche Renditen Anleger von Anleihen erwarten können, wenn die Inflation berücksichtigt wird.
Die schwache Entwicklung der Renditen bereitet vor allem Pensionsfonds und anderen langfristigen Anlegern Kopfschmerzen, die in festverzinsliche Anlagen investieren, um ihre Verbindlichkeiten abzusichern und das Inflationsrisiko zu mindern.
Abbildung 2: US-Realrenditen (Prozent)

Quelle: EIKON Datastream, Daten vom 18. August 2021
Ist das Fernsehen tot?
Laut dem aktuellen Bericht von Media Nations haben britische Zuschauer im letzten Jahr durchschnittlich fünf Stunden und 40 Minuten am Tag damit verbracht, Inhalte auf einem Bildschirm3 anzusehen – 47 Minuten mehr als im Vorjahr. Das ist keine große Überraschung, denn die Menschen waren gezwungen, über längere Zeiträume zu Hause zu bleiben.
Überraschend ist aber vielleicht, dass das Live-Fernsehen nach wie vor das bevorzugte Medium ist. Wie Abbildung 3 zeigt, wurde insgesamt mehr als doppelt soviel Live-TV geschaut wie Streamingdienste.
Spitzenreiter in den Altersgruppen waren bei den Streamingdiensten Personen im Alter von 16–34 Jahren, die pro Tag etwa 90 Minuten Inhalte streamten und dazu noch 72 Minuten auf YouTube verbrachten. Live-TV-Übertragungen wurden dagegen 65 Minuten pro Tag angesehen.
Abbildung 3: Geschätzte durchschnittliche Anzahl audiovisueller Wiedergabeminuten pro Tag in Großbritannien4
