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Abflachung der Kreditkurve: Ein genauerer Blick auf kurzfristige Vermögenswerte

Es gibt nur wenige Lebensbereiche, die nicht von COVID-19 betroffen sind, und die Kreditmärkte sind da keine Ausnahme. Mhammed Belfaida erklärt, wie die Abflachung der Kreditkurven eine überraschende Anomalie aufgedeckt hat.

Flattening the credit curve: A closer look at short-dated assets

Lesedauer: 2 Minuten

COVID-19 hat den Gesellschaften, den Volkswirtschaften und den Märkten weltweit einen mächtigen Schock zugefügt. Wir müssen hier nicht noch einmal ins Detail gehen. Stattdessen möchte ich lediglich auf eine Merkwürdigkeit hinweisen, die inmitten des ganzen Chaos entlang der Kreditkurve entstanden ist. Als die Anleger aus den Risikoanlagen flohen und sich in die relative Ruhe sicherer Anlagen zurückzogen, flachten sich viele Kreditkurven ab und kehrten sich in einigen Fällen sogar um.

Abbildung 1: Beispiel für die Kreditkurve auf dem Euro-Markt
Example of the credit curve in the euro market
Quelle: Aviva Investors, Bloomberg, Stand zum 13.Mai 2020. Langfristige Anleihen, vertreten durch den ICE BOFA eur Broad Market 10 + Index. Kurzfristige Anleihen, vertreten durch den ICE BOFA eur Broad Market 1 -3 year Index.

Abbildung 1 zeigt deutlich, dass es wenig sinnvoll ist, die Duration auf zehn Jahre zu verlängern, da die Anleger derzeit nur eine Prämie von 23 Basispunkten im Vergleich zu einer zweijährigen Anleihe erhalten, während die durchschnittliche Prämie im Fünfjahresbereich fast doppelt so hoch ist (Stand: 13. Mai 2020).

Die Anleger verkauften liquidere, kurzfristigere Anleihen, um die Rückzahlungen zu erfüllen

Wie kam es dazu? Was genau hat dazu geführt, dass sich der Kurs der Vermögenswerte von den Fundamentaldaten entkoppelt hat, insbesondere bei den kürzeren Fälligkeiten des Anleihemarktes? Es ist unmöglich, eine vollumfängliche Antwort zu geben. Ein Teil der Erklärung liegt aber darin, dass die Anleger liquidere Anleihen mit kurzer Laufzeit verkauften, um Rückzahlungen zu erfüllen. Dies geschah, um die Verluste bei Anleihen mit längerer Laufzeit einzufrieren. Effektiv hat sich das erhöhte Liquiditätsrisiko auf allen Ebenen der Finanzmärkte ausgewirkt.

Willkürliche Verkäufe und Unterstützung durch die Zentralbank

Eine weitere Merkwürdigkeit dieser Erschütterung am Markt besteht darin, dass Verkäufe bisher willkürlich erfolgten. Sogar bei qualitativ hochwertigen Titeln, wie den in der nachstehenden Tabelle hervorgehobenen, haben sich die Anleihespreads stark geweitet, während der entsprechende Finanzierungssatz im Geldmarktbereich (über Commercial Deposits) weiterhin deutlich niedriger ist.

Abbildung 2: Beispiel für Prämien an den Euro-Märkten
Example of premia seen in euro markets
Quelle: Aviva Investors, Bloomberg, Stand: 13.Mai 2020.

Auch die Geldpolitik ist äußerst unterstützend, was sich in absehbarer Zeit wohl nicht ändern wird. Nachdem die Zentralbanken ihren Ankaufrahmen auf Unternehmensanleihen ausgeweitet haben, scheint der nächste Straffungszyklus noch eine Weile auf sich warten zu lassen.

Dies sollte jedoch nicht zur Selbstgefälligkeit verleiten. Die rapide Verschlechterung der Umsatzerlöse und die Finanzierungsprobleme, die zur Ausweitung der Kreditspreads bei vielen Unternehmen geführt haben, werden wiederum deren Zugang zu Liquidität erschweren. Für die Unternehmen, die sich in einer besonders schwachen Position befinden, könnte dies fatal sein. Eine strenge Schuldtitelauswahl und eine robuste Portfoliokonstruktion sind daher von größter Bedeutung, um ein widerstandsfähiges Portfolio aufzubauen, das in der Lage ist, jede kurzfristige Volatilität zu überstehen.

Bei einer gewichteten durchschnittlichen Restlaufzeit von üblicherweise einem Jahr oder weniger könnte die zusätzliche Flexibilität, die Short-Duration-Strategien bieten, in diesem Umfeld attraktiv sein. Die Allokation in variabel verzinslichen Schuldverschreibungen, kurzfristigen Anleihen und hoch bewerteten Geldmarktinstrumenten kann optimiert werden, um die Chancen am Markt zu nutzen.

Nach der Finanzkrise haben sich viele Anleger jahrelang damit abgefunden, niedrige oder negative Renditen für ihre auf kurzfristige Anlagen ausgerichteten Mandate zu erzielen. Das hat sich nun geändert. Zum ersten Mal seit Jahrzehnten sieht das vordere Ende des Marktes für festverzinsliche Wertpapiere attraktiv aus. An den Euro-Märkten beispielsweise bot das Universum der kurzfristigen Anlagen (ICE BofA 1-3 Year Euro Broad Market Index) eine Rendite von 0,12 Prozent im Vergleich zu einer durchschnittlichen Fünfjahresrendite von -0,14 Prozent (Stand: 13. Mai 2020). Anleger, die über das traditionelle Cash-Management hinaus ihre Liquiditätsinstrumente erweitern wollen, sollten dies vielleicht als gute Gelegenheit in Betracht ziehen.

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Investmentthemen

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