Nur wenn Sie mit mehreren Interessengruppen zusammenarbeiten, können Sie eine positive Wirkung erzielen – seien es Regierungen und Zentralbanken oder Wohltätigkeitsorganisationen und Kunden. Unsere Arbeit zur Bewältigung des Klimanotstands ist eines der Beispiele dafür, wie wir dabei vorgehen.

Der Klimawandel ist ein strategisches Problem für den Finanzsektor im Allgemeinen und den Versicherungssektor im Besonderen. Der Klimawandel wird sich, wenn er nicht eingedämmt wird, weiterhin auf die versicherungsmathematischen Annahmen auswirken, die den Versicherungsprodukten unserer Branche zugrunde liegen. Auch wird er dazu führen, dass bedeutende Anteile der Wirtschaft nicht mehr versicherbar sind, so dass unser Zielmarkt schrumpfen wird. Er ist auch von Bedeutung für den langfristigen Erfolg vieler Unternehmen und Volkswirtschaften, in die wir investieren. In den kommenden Jahrzehnten wird der Klimawandel Unternehmen in vielen verschiedenen Branchen, auch in unserer, vor Solvenzprobleme stellen.

Verbesserung der Informationen über den Klimawandel

Seit 2001 haben wir eine Richtlinie eingeführt, wonach wir Unternehmen, die keine Angaben zu ESG-Aspekten vorlegen oder erstellen, nicht unterstützen. Dies beinhaltet auch eine Analyse der Offenlegung von klimarelevanten Themen. Einer der wichtigsten Antriebsfaktoren für die Offenlegung von Klimadaten ist das CDP (vormals bekannt als Carbon Disclosure Project), das jedes Jahr im Auftrag der Investoren eine Erhebung zur Offenlegung von Klimadaten bei mehr als 6000 Unternehmen durchführt. Aviva gehört zu den Investoren, die von Anfang an Mitglied des CDP sind, und unterstützt die Organisation seit ihrer Gründung im Jahr 2002. Wir nehmen daher eine Betrachtung der Offenlegung von Klimadaten im Rahmen des CDP in unsere Analyse zur Stimmabgabe auf.

Die Börsen sind ein wichtiger Teil der Lösung, wenn es darum geht, Anreize für die Offenlegung von Klimadaten zu schaffen. Aus diesem Grund haben wir eine herausragende Rolle bei der Gründung der Sustainable Stock Exchanges (SSE) Initiative im Jahr 2009 gespielt. Die SSE-Initiative ist eine Peer-to-Peer-Lernplattform, die untersucht, wie die Börsen in Zusammenarbeit mit Investoren, Regulierungsbehörden und Unternehmen die Unternehmenstransparenz - und letztendlich die Performance — in Bezug auf ESG-Aspekte, einschließlich des Klimawandels, verbessern können. 2017 haben wir die Veröffentlichung des Sustainable Stock Exchange Report 2017 gefördert. Dieser verfolgt die Offenlegungen von Unternehmen anhand von sieben Nachhaltigkeitsindikatoren, darunter Energieverbrauch und CO2-Emissionen.

Konkrete Bezifferung des Klimarisikos

Im Rahmen unserer kontinuierlichen Bemühungen, das Klimarisiko und die wirtschaftlichen Auswirkungen auf unsere Kunden, die Wirtschaft und die Gesellschaft als Ganzes zu verstehen, hat Aviva 2015 beim Economist Intelligence Unit eine Studie über den Risikowert des Klimawandels für Investitionen, Renten und langfristige Ersparnisse in Auftrag gegeben. 

Der Bericht „The cost of inaction: recognising the value at risk from climate change“ (Der Preis der Untätigkeit: Bilanzierung des Risikowerts durch den Klimawandel) unterstreicht den erheblichen Risikowert. Vermögensverwalter können Klimarisiken nicht einfach dadurch vermeiden, dass sie sich von anfälligen Anlagen und Anlageklassen abwenden. Die vollständigen Auswirkungen des Klimawandels haben das Potenzial, den Wert unseres gesamten Vermögensportfolios zu beeinflussen.

Drängen auf regulatorische Änderungen

Seit der Veröffentlichung dieses Berichts haben mehrere wichtige Ereignisse stattgefunden, darunter das historische Abkommen für eine Begrenzung der globalen Erwärmung bei der Pariser Klimakonferenz (offiziell bekannt als 21. Vertragsstaatenkonferenz bzw. COP21) und die frühzeitige Annahme durch 55 Länder sowie die Europäische Union (die US-Regierung hat später beschlossen, ihre Unterstützung für das Abkommen zurückzuziehen).

In einem Folgebericht im Jahr 2017 überprüften wir die Themen im Zusammenhang mit klimabezogenen Finanzinformationen und untersuchten die Mandate von zehn verschiedenen internationalen, in der EU und dem Vereinigten Königreich ansässigen Finanzinstituten, alle mit sehr unterschiedlichen Schwerpunkten und Mandaten, um zu prüfen, welche Rolle sie bei der Unterstützung der Berichterstattung über klimabezogene Finanzrisiken spielen oder spielen könnten. Der Bericht  „The Road to Action: Financial Regulation Addressing Climate Change“ (Der Weg zum Handeln: Finanzregulierung zur Bekämpfung des Klimawandels) enthielt Vorschläge dazu, wie die bestehenden Finanzinstitute die Herausforderung, dem Klimawandel durch bessere Regulierung zu begegnen, besser meistern könnten.

Darüber hinaus sind wir starke Befürworter der Empfehlungen der britischen Financial Stability Board Taskforce on Climate-Related Financial Disclosures (TCFD).9 Dazu gehört die Forderung nach Stresstests für Geschäftsmodelle auf der Grundlage eines 2-°C-Ziels. Des Weiteren sind wir Teilnehmer der Initiative Climate Action 100+, einem Zusammenschluss von Investoren, der es sich zum Ziel gesetzt hat, auf die weltweit größten Emittenten von Treibhausgasen einzuwirken, damit diese die notwendigen Maßnahmen gegen den Klimawandel ergreifen. Aviva Investors hat die Aufgabe übernommen, sich im Auftrag von Climate Action 100+ mit BP, Centrica, Hon Hai Precision Industry, National Grid und Royal Dutch Shell zu beschäftigen.

Rangliste der führenden Unternehmen und der Schlusslichter in Bezug auf Klimaaspekte

Während der Weltklimakonferenz 2019 (COP25) gab die von uns gegründete und durch die Aviva Foundation finanzierte World Benchmarking Alliance ihre erste Klima-Rangliste heraus, in deren Mittelpunkt der Übergang des Automobilsektors zu einer CO2-armen Zukunft stand.

Aus der Rangliste der 25 größten Automobilunternehmen der Welt ging hervor, dass die meisten Firmen noch immer auf der Bremse stehen – sie investieren nicht genug in CO2-arme Fahrzeuge, setzen sich keine ausreichend klaren Ziele für die Umstellung ihres Geschäfts, und die Vorstände verfügen nicht über die entsprechende Erfahrung in Klimabelangen, um mit einer Entwicklung zurechtzukommen, die eine gewaltige Disruption innerhalb des Sektors darstellt und bleiben wird, wenn sich die Welt auf eine CO2-arme Zukunft zubewegt.

Die Rangliste enthält wertvolle Informationen für uns als Investor, und wir verpflichten uns, die Erkenntnisse aus den Ranglisten in unsere Analyse einfließen zu lassen und mit den Unternehmen zusammenzuarbeiten, um sie zu ermutigen, mehr zu tun.

Hinweis: Die angegebenen Firmennamen dienen nur zur Information. Dies ist weder ein Angebot zum Verkauf noch eine Aufforderung zum Kauf von Wertpapieren.

Verantwortung in Aktion

Entdecken Sie die Initiativen und Errungenschaften, die unsere selbst auferlegte Verpflichtung untermauern, positive Auswirkungen auf unsere Kunden und die Welt um uns herum zu erzielen.

Verantwortungsvolles Investieren

Verantwortungsvolles Investieren ist nicht nur ethisch richtig, sondern macht auch finanziell Sinn.

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